Zu den beiden Bildern am Maxfeld
Die Straßenbahn wird man nur noch etwa 2 Jahre lang am Maxfeld antreffen. Wenn nämlich die U3 bis zum Friedrich-Ebert-Platz verlängert wird, soll der parallel verlaufende Straßenbahnabschnitt stillgelegt werden.
Da die U-Bahn nicht auf Straßenbahngleisen fahren kann, mussten in Nürnberg in den vergangenen 30 Jahren auch dort teure Tunnels gebaut werden, wo die Straßenbahn zuvor schon schnell auf eigenen Gleisen voran kam.
Beispiele dafür sind die Strecken in der Fürther Straße und zum Nordostbahnhof. Das Geld,das dort mit wenig Nutzen für die U-Bahn vergraben wurde, fehlte an anderer Stelle. Zum Beispiel für die Schienen entlang der Bundesstraße 4 von Thon nach Erlangen oder nach Süden von Finkenbrunn nach Kornburg.
Die im Bild sichtbare neueste Generation Nürnberger U-Bahn-Wagen ist Sinnbild für die vielschichtige Problemlage: Die fahrerlosen Wagen werden von VAG und Lokalpresse überschwenglich gelobt, weil sie Arbeizsplätze sparen und Nürnberg als Technologiestandort stärken.
Falls die Nürnberger Automatisierungstechnik tatsächlich exportiert wird, könnte sich in Megastädten wie London oder New York ein lohnendes Einsparpotenzial ergeben. Daran wird zwar sicher der Hersteller Siemens gut verdienen, für den Großraum Nürnberg bleiben aber höchstens ein paar nette Dankesworte.
Ironie des Schicksals ist, dass die automatische U-Bahn ausgerechnet auf der U-Bahn-Achse eingeführt wird, die auf vorhandenen Eisenbahnstrecken (nach Gräfenberg und Zirndorf-Leichendorf) attraktiv ins Umland verlängert werden könnte. Das war mit "klassischem" Fahrerbetrieb denkbar, die erhöhten Sicherheitsanforderungen der automatischen U-Bahn machen die Verlängerungen aber unbezahlbar.
Das ist zwar nicht falsch, aber erheblich überbewertet: Angesichts des relativ kleinen Nürnberger U-Bahn-Netzes ergeben sich nur geringe Einsparungen, wenn man den erheblichen Erprobungs- und Überwachungsaufwand berücksichtigt.